In Würdigung Ihres ehrenamtlichen Engagements wurde unsere Mitbürgerin Frau Brigitta Marquart-Schad mitten unter die Ehrenamtlichen unserer Republik am Tag der Deutschen Einheit nach Hamburg eingeladen

Zu den Feierlichkeiten am Tag der Deutschen Einheit, die unter dem Motto „Horizonte öffnen“ standen, wurde unsere Mitbürgerin Frau Brigitta-Marquart Schad als 1. Vorsitzende der Gedenkstätte Eckerwald nach Hamburg eingeladen. Am Tisch kam sie auch mit Herrn Bundeskanzler Olaf Scholz ins Gespräch. Fast 30 Millionen, genau 29 Millionen, also mehr als ein Drittel der Einwohner Deutschlands, engagieren sich ehrenamtlich. Das ist ein so hoher Anteil, um den andere Länder uns beneiden.

Aus jedem der 16 Bundesländer waren je zehn ehrenamtliche Frauen und Männer nach Hamburg eingeladen. Und hatten „ein tolles Programm“, wie uns Frau Brigitta Marquart-Schad berichtet.

Die Gruppe aus Baden-Württemberg sei bunt gemischt gewesen. Jung, alt, verschiedene Regionen, sechs Frauen und vier Männer. Mit dabei ein junger Mann vom DRK Stuttgart, das sich während der Pandemie so eingesetzt hatte, oder eine Vertreterin der Black Community Stiftung, oder eine Vertreterin einer evangelischen Gemeinde, die sich für ein Mehrgenerationenhaus eingesetzt hatte, oder ein junger Mann, der sich 2021 einfach spontan ins Auto setzte, um im Ahrtal zu helfen, oder eine Vertreterin der Stelle für jesidische Angelegenheiten…

Warum sie ausgerechnet aus einer Liste vom 1000 Namen in Baden-Württemberg herausgesucht worden war ‐ „ich weiß es nicht“, wundert sich Brigitta Marquart-Schad. Hamburg jedenfalls habe sich große Mühe gegeben, über das Besuchsprogramm die Wertschätzung gegenüber den Ehrenamtlichen der ganzen Republik zu zeigen.

Am ersten Tag, nach der Anreise am Sonntag habe die Gruppe auch die Bürgermeile besucht. „Wir haben natürlich „The Länd“ besucht“, lacht Marquart-Schad. Die Regencapes aus dem Ländle ‐ das war in den Nachrichten zu sehen ‐ waren offenbar gut angekommen.

Und mit Teilen der Delegation aus Bayern sie sie sich einig gewesen, dass die Aktion Aiwanger ‐ und dass er sogar noch in der Wählergunst zulegte ‐ „das Allerletzte“ sei.

„Horizonte öffnen“ hatte das Thema gelautet. Und das geschah, so Marquart-Schad nicht nur in den Gruppen, sondern auch bei den Gesprächsmöglichkeiten.

An einem Abend sind Vertreter der Verfassungsorgane an die Esstische gekommen, an ihrem Tisch zwei „Kaliber“. Der Präsident des Bundesverfassungsgerichts, Stephan Herbarth, der bei den Feierlichkeiten in der Elbphilharmonie auch eine viel beachtete Rede gehalten hatte, und der Kanzler, Olaf Scholz.

Sie seien beide sehr locker und nahbar gewesen, sagt Frau Marquart-Schad. Beim Vorbeigehen hat sie auch die Frau des Bundespräsidenten, Elke Büdenbender, angesprochen und ein paar Worte mit ihr gewechselt. Auch sie sei sehr freundlich und sehr zugänglich gewesen, „sehr sympathisch“.

Nächstes Jahr feiert Deutschland seine Wiedervereinigung in Mecklenburg-Vorpommern mit dem Motto: „Vereint Segel setzen“.

Wir freuen uns über diese Würdigung des großen Engagements unserer Mitbürgerin Frau Brigitta-Marquart Schad, die besonders junge Menschen und viele Gruppen von Besuchern über die Verbrechen gegen die Menschlichkeit vor unserer Haustüre in der Schieferölfabrik Eckerwald in den Jahren 1944-1945 informiert. Die Gedenkstätte Eckerwald erinnert an eines der letzten mörderischen Kapitel der nationalsozialistischen Kriegswirtschaft. Im Herbst 1944 wurde von Häftlingen des KZ Schörzingen in einer Bauzeit von rund drei Monaten auf diesem Gelände eine Schieferölfabrik errichtet. 529 Häftlinge aus dem KZ Schörzingen fielen diesem mörderischen Unternehmen zum Opfer. Ihre Namen sind auf Tafeln sowie im Totengedenkbuch in der Kapelle auf dem KZ-Friedhof in Schörzingen aufgeführt.

Quellen: Schwäbische Zeitung, Homepage Gedenkstätte Eckerwald